Häufig gestellte Fragen

Ihr fragt - wir antworten

Die Qual der Wahl: Welche Windeln sollen wir nehmen?

Das hängt von euren Bedürfnissen ab. Gerne beraten wir euch gemäss eurer persönlichen Situation und helfen bei der Windel-Auswahl. Hier ein paar Beispiele, was wir mit „Bedürfnissen“ meinen:

  • Euer Baby pieselt sehr oft und viel und/oder ihr könnt nicht so häufig wickeln? Hier empfehlen wir euch saugstarke Höschenwindeln mit Überhöschen.

  • Ihr könnt nur einmal pro Woche waschen? Das bieten sich Faltwindeln an, die in die Kochwäsche dürfen und weniger Wäsche machen als z.B. Komplettwindeln.

  • Es sollte easypeasy in der Handhabung sein, damit der Babysitter, Oma, Tante gut zurechtkommen? Komplettwindeln überzeugen meisten auch den letzten Stoffi-Gegner.

  • Es soll so natürlich wie möglich sein? Wir zeigen euch gerne unser Sortiment aus Bio-Baumwolle und -Wolle.

Diese Liste lässt sich beliebig vorsetzen. Wenn ihr noch unentschlossen seid, schickt uns ein Mail mit euren Bedürfnissen / Vorstellungen oder bucht eine umfassende Beratung bei uns oder einer der kompetenten Stoffwindelberaterinnen in der Schweiz.

 

Öffnungszeiten: Kann man bei euch auch vorbeikommen?

Wir haben ein kleines Ladengeschäft in Amriswil (Weinfelderstrasse 30a, im Thurgi-Center). Unsere Öffnungszeiten sind wie folgt: Mo - Fr von 9 - 11 Uhr. Wenn wir wegen Krankheit etc. kurzfristig verhindert sind, findet ihr das immer auf der Startseite www.windelzeit.ch am oberen Rand als Meldung. Bitte schaut dort immer nach, vor allem wenn ihr einen weiteren Weg habt. Oder ruft kurz an unter 071 670 13 13. Vielen Dank!
 

Wie viele Stoffwindeln brauche ich?

Ihr benötigt zwischen 20 und 30 Windeln ja nach Windel-Art. Es lohnt sich, genügend Windeln zu Hause haben, denn einerseits ist der Verschleiss der einzelnen Windel dann viel geringer und andererseits bekommt ihr dann keinen Stress mit Waschen und Trocknen. Wenn die Anschaffungskosten eurer Lieblings-Windel recht hoch sind, kann man das auch einfach über mehrere Monate verteilen oder sich zur Geburt, zu Weihnachten, zum Geburtstag Stoffwindeln schenken lassen. Apropos Schenken: Auf Windelzeit haben wir auch Geschenk-Gutscheine, die ihr im Shop einlösen könnt.

 

Wie lange halten Stoffwindeln? Für wie viele Kinder kann ich sie benutzen?

Wer mit Stoff wickelt, denkt nachhaltig und natürlich sollten Stoffwindeln mehr als ein Kind aushalten. Je nach gewähltem System gibt es aber Unterschiede beim Verschleiss. Wer eine grosse Kinderschar plant, sollte von vornherein ein pflegeleichtes System mit wenig Verschleiss wählen, seien es:

  • Faltwindeln mit Überhose,

  • Mehrgrössen-Systeme (hier kommt die einzelne Windel weniger lang zum Einsatz als bei OneSize-Windeln)

  • oder ein besonders umfangreiches Windel-Set (auch hier kommt die einzelne Windel weniger oft zum Einsatz)

Den grössten Verschleiss bei Stoffwindeln haben Gummibündchen, Klettverschlüsse und PUL-Beschichtungen von Überhöschen und Komplettwindeln.

 

Ist das nicht eklig?

Nein, wir finden das nicht eklig. Für die Entsorgung des Stuhlgangs benutzt ihr ein Wegwerf-Vlies, das ihr obenauf in die Windel legt und nachher mitsamt dem Gaggi ins WC oder einen Windeleimer entsorgt. Natürlich hat man ab und an eine Windel, die stark verschmutzt ist. Da kann man dann etwas WC-Papier nehmen und das Gröbste ablesen, oder mit einer alten Nagelbürste die Windel unterm Wasserhahn reinigen. Muttermilchstuhl lässt sich gut mit der Dusche abbrausen.

Als Eltern kommt ihr so oder so recht nah mit den Ausscheidungen eures Babys in Berührung, egal ob stoffgewickelt oder gepampert. Kaum eine Mami oder ein Papi, die nicht schon mal voll gekötzelt oder angepieselt wurden – Babys sind herzig genug, dass ihr da drüber stehen werdet.

Was die „Geruchs-Emission“ angeht, sind Wegwerfwindeln unserer Meinung nach die schlimmere Zumutung.

 

Wohin entsorge ich das grosse Geschäft meines Babys?

Ihr legt einfach eine Lage Wegwerf-Vlies obenauf in die Windel und entsorgt dieses zusammen mit dem Stuhlgang ins WC oder einen Windeleimer. Wenn das Vlies nur nass geworden ist, könnt ihr es noch einige Male mitwaschen (je nach Hersteller, bitte Hinweise in der Produktbeschreibung beachten).


Und unterwegs?
Man kann Stoffwindeln ganz gut auch unterwegs mitnehmen. Man nimmt einfach soviele Windeln bzw. Einlagen und Überhosen mit, wie man circa benötigt. Die nassen Windeln wandern nach dem Gebrauch in einen sogenannten "Wetbag". Das ist eine Nasstasche aus wasserdichtem Material. Es gibt sie einzeln oder kombiniert als Wickel-/Nasstasche.
 

Kann ich Wundschutz-Creme bei Stoffwindeln benutzen?

Ja, selbstverständlich! Wichtig ist lediglich, dass ihr ein Wegwerf-Vlies benutzt, um den Stoff vor Verkleben zu schützen, denn Wundschutz-Cremes sind oft recht zäh und/oder ölig. Auf Dauer bleibt das im Stoff kleben und vermindert die Saugkraft eurer Windeln. Ausserdem kann es so zu müffeligen Windeln kommen.

 

Welches Waschmittel empfehlt ihr?

Die Wahl des Waschmittels hängt von den Materialien eurer Windeln ab. Baumwolle und Hanf sind unkompliziert, lediglich bei Bambusviskose und Mikrofaser gibt es ein paar Sachen zu beachten: Bambusviskose verträgt keine Cellulase (das ist ein Enzym) und kein NatriumBiKarbonat. Mikrofaser mag keinen hohen Seifenanteil, Öle etc. Wichtig ist, dass das Waschmittel immer gut ausgespült wird und dass es euer Baby gut verträgt. Nie benutzen solltet ihr Weichspüler (vermindert die Saugkraft und gibt Hautreizungen).

Wenn ihr auf der sicheren Seite sein wollt, nehmt ihr eines unserer Windelwaschmittel, zum Beispiel Rockin Green oder TotsBots Potion oder ihr macht uns ein kurzes Mail und wir schicken euch eine Liste mit möglichen Waschmitteln, die im Supermarkt erhältlich sind.

 

Waschmittel-Dosierung: 1/2, 3/4 – wie viel denn nun?

Es kursieren die unterschiedlichsten Empfehlungen zur Waschmittel-Dosierung. Zuviel ist nicht gut, zu wenig aber auch nicht. Wir empfehlen für Baumwolle und Bambusviskose 3/4 bis normale Dosierung, für Mikrofaser maximal die halbe Dosierung. Wenn am Ende noch Schaum zu sehen ist, war es zuviel.

 

Ist Weichspüler okay?

Nein, leider nicht. Niemals, gar nie, never ever. Bitte wirklich gar nicht benutzen, auch nicht ein bisschen. Es macht eure Windeln kaputt, indem es die Fasern ummantelt und so die Saugkraft vermindert. Ausserdem erzeugt es in Kombination mit Urin Hautreizungen.

Wenn eurer Windeln mit der Zeit bei hartem Wasser steifer werden, dann rubbelt sie nach dem Trocknen mal kräftig durch (bei Gummibündchen und Verschlüssen natürlich nur mässig) oder gebt sie kurz in den Tumbler (auf extra-sanft!). Das macht die Windeln wieder flauschig.

Bei hartem Wasser ist es ausserdem ratsam, Wasserenthärter zum Waschmittel zu dosieren.

 

Unsere Windeln laufen aus – wieso?

Wenn eine Windel ausläuft, hat das meistens einen ganz einfachen Grund, den man beheben kann. Also keine Angst – das kriegen wir hin!

Grund Nr. 1: Die Saugkraft der Windel ist ausgereizt, d.h. sie kann nicht noch mehr Nässe aufnehmen. Hier helfen zusätzliche Einlagen, häufigeres Wickeln oder wenn ihr einen „starken Nässer“ habt, der Wechsel auf ein saugstärkeres System, z.B. Höschenwindeln mit Überhose. Wir beraten euch da gerne!

Grund Nr. 2: Druck auf die Windel durch zu enge Kleidung oder im Tragetuch / Tragehilfe. Das kann ein zu enger Body sein, der auf die Windel drückt oder der Druck durchs Sitzen in Tuch, Kindersitz, etc. Hier hilft es, Kleidung lieber eine Nummer grösser zu wählen oder z.B. eine Bodyverlängerung zu benutzen und bei ausgedehnten Tragetuch-Spaziergängen, auf Autofahrten, etc. von vornherein eine saugstärkere Windel anzuziehen.

Grund Nr. 3: Die Passform ist nicht optimal, d.h. die Windel schliesst irgendwo nicht richtig ab, zum Beispiel an den Beinen oder am Bauch. Hier könnt ihr zuerst probieren, die Windel enger zu schliessen, solange das keine Striemen macht. Oder ihr experimentiert mit der Grösseneinstellung (bei mitwachsenden Windeln). Die meisten modernen Stoffwindeln sitzen eher „auf Hüfte“, werden sie am Bauch zu hoch geschlossen, rutschen sie durch die Bewegungen eures Babys nach unten und das wiederum führt zu Lücken an den Beinausschnitten. Bei zarten Babys hat man manchmal Mühe, einen guten Beinabschluss hinzukriegen. Hier helfen Modelle mit doppelten Beinbündchen oder Wollschlupfhosen und schmaler geschnittene Windeln. Wir beraten euch da gerne!

Grund Nr. 4: Falsche Reihenfolge der Einlagen, zum Beispiel eine Hanf-Zusatzeinlage direkt auf Babys haut anstelle von Baumwolle oder Mikrofaser. Hanf saugt viel, aber langsam, Baumwolle und Mikrofaser saugen schnell. Deswegen Hanf immer zuunterst platzieren. Ein anderer Grund ist zu glattes Vlies bei Muttermilchstuhl. MuMiStuhl ist seeeeeehr dünn und kann auf einer glatten Vlies-Oberfläche schon mal vorbeilaufen. Lasst einfach mal das Vlies weg und schaut, ob es dann nicht besser wird (MuMiStuhl kann man gut auch mit der Dusche abbrausen).

Grund Nr. 5: Verklebte Windeln, die nicht mehr genug saugen, können ebenfalls auslaufen. Das kann man verhindern, in dem man auf Weichspüler verzichtet, bei Creme-Einsatz ein Wegwerf-Vlies benutzt und darauf achtet, dass das Waschmittel immer gut ausgespült wird (nicht zu hoch dosieren, Wasser-Plus oder extra Spülgang, etc.).

 

Meine Baby bekommt einen wunden Po – was soll ich machen?

Bei Stoffwindeln und wundem Po ist es wichtig, den Grund herauszufinden, damit man an der richtigen Stelle ansetzen kann. Wunden Po gibt es oft phasenweise bei Krankheit oder wenn sich ein neues Zähnchen ankündigt. Auch Nahrungsmittel können Wundsein hervorrufen.

Wenn man diese Gründe ausschliessen kann, dann kann es an einer Nässe- oder Material-Unverträglichkeit eures Babys liegen, am Waschmittel (zu viele Duftstoffe oder anderes) oder an Bakterien in der Windel (zum Beispiel durch unzureichendes Waschen, zu viel oder zu wenig Waschmittel, etc.).

Bei Nässe-Unverträglichkeit eures Babys helfen Fleece-Einlagen bzw. Windeln aus Mikrofaser-Fleece, da sie die Nässe ins Windelinnere leiten und die Haut eures Babys trockener halten. Auch Bourette-Seiden-Einlagen helfen bei wundem Po, ebenso Heilwolle.

Bei einer Material-Unverträglichkeit probiert einmal Baumwolle anstelle von Mikrofaser, oder eine Wollüberhose anstelle eines PUL-Überhöschens.

Wenn ihr ein konventionelles Waschmittel benutzt, lohnt sich ein Wechsel auf etwas sanfteres, möglichst ohne Duftstoffe. Wenn ihr ein unzureichendes Waschergebnis vermutet, dann wascht die Windeln mit mehr Waschmittel in einem längeren Waschprogramm bzw. bei zuviel Waschmittel, wascht sie einmal bei 60° ohne Waschmittel. Reine Baumwoll-Windeln ohne PUL-Schicht aussen rum, Gummi-Abschlüsse etc. kann man gelegentlich auf 90° waschen, um eventuelle Keime abzutöten. Prinzipiell reicht die 60° Wäsche aber aus.

 

Hilfe, unsere Windeln stinken!

Hier muss man unterscheiden: Ist es eine Nachtwindel, die am Morgen streng riecht? Das ist leider normal, dadurch dass die Windel so lange am Kind ist. Abhilfe schafft hier eine gut gefettet Wollüberhose. Riecht die Windel schon nach dem ersten Pipi sehr streng? Dann ist das Kind eventuell krank oder am Zahnen. Das geht vorüber und da kann man auch nicht viel machen. Ist das nicht der Fall, habt ihr die Windeln eventuell mit zuviel oder zu wenig Waschmittel gewaschen, Popo-Creme ohne Vlies benutzt oder es hat in der Waschmaschine alte Waschmittel-Rückstände. Hier hilft ein längeres Waschprogramm, ausgiebigeres Spülen / Wasser-Plus-Taste, ein Wechsel des Waschmittels oder eine Erhöhung / Minimierung des Waschmittels. Wichtig ist auch das regelmässige Waschen bei 60 Grad, nicht nur 40 Grad, denn erst dann bekommt man den Ammoniak zuverlässig aus den Windeln. Und ihr solltet eure Windeln nicht länger als 2-3 Tage lagern, bis die nächste Wäsche erfolgt.

 

Nachtwindel: Muss man nachts anders wickeln als tags?

Für 90% der Babys lautet die Antwort: Ja. Nachts braucht es eine saugstarke, auslaufsichere Kombination, die gut 12 Stunden durchhält ohne Auszulaufen. Meistens heisst das: Höschenwindel plus Überhose (Mikrofaser oder Wolle). Bei manchen Babys bzw. noch ganz kleinen Babys reicht eventuell schon eine Zusatzeinlage in der Windel aus, um die Nacht gut zu überstehen.

 

Sind Stoffwindeln wirklich ökologischer?

Davon sind wir überzeugt. Ja, aber die Studien, der Strom- und Wasserverbrauch? Wir halten es mit Churchill: „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!“ Je nach Studie wird den Stoffwindeln unterstellt, nicht ökologischer zu sein. Wir fragen dann gerne mal, wer die Studie bezahlt hat und mit welchen Parametern gearbeitet wurde.

Eine wichtige und neutrale Studie zu dem Thema stammt von der britischen „Environment Agency“. Sie kommen zum Schluss, dass die Ökologie beim Stoffwickeln entscheidend vom Wasch-Verhalten und der Nutzungsdauer abhängen. Hier könnt ihr die Studie herunterladen, entweder als Zusammenfassung oder die ganze Studie (leider nur auf Englisch).

Fakt ist also: Die Nachhaltigkeit von Stoffwindeln hängt von einigen Faktoren ab: dem Herstellungsprozess, dem konkreten Gebrauch und der Verwendungsdauer. Wenn man eine billig und mit miesen Umwelt- und Sozialstandards produzierte Windel kauft, schlecht pflegt, unnötig heiss wäscht und dann nach kurzem Gebrauch wegschmeisst, hat man der Umwelt und auch dem Baby natürlich keinen Gefallen getan. Wenn man eine hochwertige Windel kauft, diese pfleglich behandelt und dem nächsten Kind wieder anzieht, dann hat man nicht nur viel Geld gespart, sondern auch die Ressourcen geschont.

Eine Wegwerfwindel wird per se immer „für die Tonne“ produziert, was wir einen sehr verschwenderischen Umgang mit unseren Ressourcen finden.

Hier einige Tipps, um die Öko-Bilanz eurer Stoffwindeln zu verbessern:

  • Kauft hochwertige Stoffwindeln aus kontrollierter Produktion: Sie halten länger und ihr müsst kein schlechtes Gewissen wegen nicht eingehaltener Sozial- und Umweltstandards haben

  • Wascht keine halb leere Waschmaschinen-Ladung, sondern kauft lieber ein paar mehr Windeln, um einen Tag länger mit dem Waschen zuwarten zu können

  • Benutzt ein ökologisches Waschmittel

  • Verzichtet auf den Tumbler

  • Wascht nicht unnötig heiss: 60° Grad reichen vollkommen aus

  • Benutzt eine energiesparende Waschmaschine

  • Kauft Occasions-Windeln: Wenn sie gut erhalten sind, sind Occasions-Windeln eine gute Möglichkeit, Geld zu sparen und nicht mehr benötigten Windeln zu einem neuen Stoffwindel-Popo zu verhelfen

  • Entscheidet euch für ein besonders ausdauerndes Stoffwickel-System, zum Beispiel Faltwindeln

Noch mehr Ideen, Fragen oder Anregungen? Wir freuen uns über eure Tipps!
 

Copyright: Rosemarie Dütschler, Windelzeit